Herzlich Willkommen!
*Heute gibt es wieder ein Rasseportrait von einer ganz lieben Gastautorin.
Hallo, ich bin Jenny vom Blog www.waumama.de. Neben meinem Mann, zwei kleinen Kindern und einer Katze leben auch drei Hunde in unserem Haushalt. Zwei Dobermänner und eine Dobermann-Boxer-Mix-Hündin. Zusätzlich dazu ist durch diesen Haushalt auch schon der ein oder andere Dobermann als Pflegehund gegangen. Ich liebe sie alle … hier mal ein paar Daten zu meinen eigenen Hunden.
Über die Gastautorin
Jill ist die Oma im Haushalt. Sie lebte bereits bei mir, als ich noch als Single in einer Agentur arbeitete und begleitete mich lange Zeit mit zur Arbeit. Mittlerweile ist sie blind, quasi in Rente und liegt am liebsten in ihrem Kissen gegenüber dem Kamin. Sie muss mit ihren 13 Jahren nicht mehr mit Gassi und begleitet uns nur noch, wenn sie Lust dazu hat. Ansonsten geht sie ab und an in den Garten, dreht dort eine Runde und schläft sehr viel. So lange sie zufrieden und einigermaßen gesund ist, soll sie das alles auch sehr gern weiterhin so machen.
Emma ist der Clown des Hauses. Sie ist seit dem Welpenalter hier und mittlerweile 5. Man kann sie überall mit hinnehmen und sie albert mit jedem gern rum. Sie ist mit allem und jedem verträglich, fährt auch mal Bahn und liebt es zu kuscheln. Emma ist die verfressenste unter meinen drei Hunden und macht für ein Leckerlie wirklich alles. Das macht das Training mit ihr sehr unkompliziert.
Buster ist da schon etwas komplizierter. Er ist, wie viele Vertreter seiner Rasse, nicht mit jedem Hund verträglich. Das verlangt hier auch keiner. Seinen dritten Geburtstag habe ich sehr gefeiert, da man sagt, dann werden die Rüden etwas ruhiger und ausgeglichener. Das ist auch tatsächlich so. Trotzdem ist Buster nach wie vor in vielen Situationen noch etwas nervös und nicht immer ganz so einfach, wie ich es gerne hätte.
Alle drei leben hier als Famlienhunde im Haus und sind für uns vollwertige Familienmitglieder … die, genau wie die menschlichen Mitglieder einer Familie ihre Eigenheiten haben und manchmal einfach nerven. Meistens lieben wir sie und freuen uns, sie um uns zu haben. Ich würde keinen von ihnen wieder hergeben wollen.
Charakterzüge der Rasse
Googlet man sie, findet man Begriffe wie „Furchtlos, Loyal, Gehorsam, Energisch, Konzentriert, Selbstbewusst und Intelligent“. Das alles stimmt tatsächlich, allerdings kommt die Ausprägung der einzelnen Charakterzüge sehr auf die Zuchtlinie an, aus der der einzelne Hund stammt. Einige eignen sich als ruhige Familienhunde, andere sind regelrechte Arbeitsschweine.
Wasserratten?
Jain, ich habe drei Hunde hier, von denen nur einer gut und gerne schwimmt. Generell sieht man oft Fotos von Dobermännern im Wasser. Zwei meiner Hunde gehen wirklich nur schwimmen – also das, wo man mit dem Bauch auch ins Wasser muss – wenn ich einen Ball oder ähnliches als Motivation werfe. Pfützen und Matsch sind meinen Hunden nichts. Die werden weitflächig umrundet. Aber aus Foren und Gruppen kenne ich auch hier Dobermänner, die das ganz anders sehen.
Jagdhund, Hütehund, etc.? Zu welcher FCI Kategorie zählt diese Rasse?
Dobermänner gehören zu den Begleit-, Schutz- und Gebrauchshunden. Also FCI-Gruppe 2
Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen.
Wie ist das Training mit dieser Rasse?
Dobermänner sind sehr vielseitige und gelehrige Hunde. Sie arbeiten meist gut und sehr gern. Im Grunde sieht man mittlerweile in jeder Disziplin mal einen Dobermann. Ursprünglich waren sie Schutzhunde. Aber auch Canicross, Dogscooten oder Longieren kann man gut mit ihnen. Sie rein körperlich auszulasten ist aber nahezu unmöglich. Denn fährt man zum Beispiel mit ihnen Rad oder geht stumpf laufen, trainiert man sie hoch und es wird ihnen irgendwann nicht mehr ausreichen. Dobermänner nutzen leider sehr oft ihren eigenen Kopf, wenn sie nicht die – ihrer Meinung nach – richtige Führung bekommen. Das kann schnell zu einem Problem im Miteinander mit dem Hund werden. Gerade bei Rüden kommt es deshalb leider oft zu Abgaben.
Vorteile
Wer sich einen Dobermann anschafft, bekommt einen sehr treuen und loyalen Freund zur Seite. Sie lieben ihre Familie und sind für jeden Spaß zu haben. Ein Dobermann bringt in jedem Fall Leben in den Haushalt und bekommt viel zu lachen.
Nachteile
Sie müssen beschäftigt werden. Hier liegen die Hunde tagsüber meist nur rum, wenn wir gerade nichts machen und sehen im und am Haus gut aus. Das liegt aber auch daran, dass es hier genügend Kopfarbeit und körperliche Auslastung gibt. Ein Dobermann der nichts zu tun hat, kommt auf dumme Ideen. Sei es den Garten umzugraben, das Hundebett auseinander zu nehmen oder ähnliches. Zu allem Elend, ist das mit der Auslastung auch noch eine Gratwanderung. Denn ein ausgeglichener Dobermann muss auch noch lernen zu Ruhen. Sonst werden sie nervös und man hat das selbe Elend aus anderem Grund.
Diese Menschen eignen sich für die Rasse „Dobermann“
Allen mit guten Nerven … nein Scherz beiseite. Dobermänner gehören meiner Meinung nach in aktive Familien oder an outdoorbegeisterte Einzelpersonen, die Spaß mit und am Hund haben wollen. Je nach Linie und Herkunft sind Dobermänner entweder Arbeitsschweine oder Familienhunde. Das sollte in jedem Fall beim Kauf beachtet werden. Ansonsten ist ein Dobermann selten ein Hund, der einfach so nebenher läuft. Gerade in den ersten drei Jahren müssen Halter viel Zeit und viele Nerven investieren, damit der Dobi zum treuen Begleiter wird. Ich habe keinen direkten Vergleich, aber in Hundegruppen und -vereinen bekommt man den Eindruck, dass gerade die Pubertät bei dieser Rasse auch etwas intensiver ausgeprägt ist, als bei anderen Hunden.
Das solltest du unbedingt wissen!
Der Rassestandard sieht es mittlerweile nicht mehr vor, dass die Hunde kupiert sind. In Deutschland ist das kupieren verboten und das ist meiner Meinung auch gut so. Die Rasse Dobermann hat leider ein sehr ernstzunehmendes Problem mit ihrer Gesundheit. DCM ist eine Krankheit, die zu plötzlichem Herztod führt und nicht heilbar ist. Mittlerweile leider über die Hälfte der Dobermänner daran. Wer sich für einen Dobermann interessiert, sollte sich dessen bewusst sein und sich vorher auch mit der Krankheit beschäftigen.
*Die Bilder in diesem Beitrag sind von WauMaMa!
Bis Bald,
eure Lychee mit Gastautorin Jenny!