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Border Collies gehören in Deutschland zu den beliebtesten Hunderassen und werden zunehmend auch als Familienhunde gehalten. Etwas mehr als 1.000 Welpen wurden 2017 in VdH-Zuchten geboren. Der Border Collie liegt damit auf Platz 17 der beliebtesten Hunderassen.  

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Border Collie –  Fakten zum Rassestandard

Der Border Collie ist ein mittelgroßer Hund, die ideale Widerristhöhe wird beim Club für Britische Hütehunde für Rüden mit 53 Zentimetern angegeben, Hündinnen fallen etwas kleiner aus. Das Fell ist entweder kurz oder mäßig lang. Am bekanntesten ist der schwarz-weiße Border, aber viele anderen Varianten, von Blue Merle bis EE-Red, sind vertreten. Das Kreuzen zweier Merle Hunde ist in Deutschland verboten, weil dabei taube und/oder blinde Hunde geboren werden können. 

Der Border und das liebe Vieh

Das Hochland zwischen England und Schottland (der Begriff leitet sich von Border = Grenze ab), in dem weit verstreut die Schafe grasten, ist der Ursprung der Border Collies. Die Schäfer brauchten Hunde, die die Schafe wieder einsammelten, zusammentrieben, von einer Weidefläche zur anderen oder in den Stall brachten. Und zwar möglichst selbstständig, auf weite Distanzen kontrollier- und lenkbar. Besonders gute Hüteeigenschaften brachte Old Hemp mit, der als Urvater der heutigen Border Collies gilt. Auch heute noch arbeiten viele Border, die zur FCI-Gruppe 1 (Hüte- und Treibhunde) gehören, am Vieh. Hier bei uns in Frankreich längst nicht nur am Schaf, sondern auch an Rindern. Darüber hinaus sind Border Collies viel im Hundesport anzutreffen, im Agilty oder Obedience.

Nimms mit Humor – Charakterzüge des Border Collies

So unterschiedlich Ben und Idgie auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam, sie wickeln mich mit ihrem Charme sofort um die kleine Kralle. Ohne einen ausgeprägten Sinn für tierischen Humor ist das Leben mit einem Border Collie sicher unerträglich. Zu den herausragende Eigenschaften gehört neben den Hüteeigenschaften ein ausgeprägter will-to-please, Schnelligkeit, Wendigkeit und Intelligenz. Idgie liebt es zu planschen und springt in jedes Wasserloch, leider auch in jedes Schlammloch, schwimmt aber nicht (gerne). Ben macht sich nach Möglichkeit die Pfoten weder nass noch dreckig und ist da ganz Prinz auf der Erbse.

Arbeiten und trainieren mit dem Border Collie

Die meisten Border Collies lernen schnell. Und wollen ihrem Menschen gefallen. Die erste Eigenschaft ist Fluch und Segen zu gleich. Segen, weil das Trainieren mit einem Border Collie wirklich einfach sein kann. Ein Fluch, weil der Border unheimlich schnell verknüpft – und fehlverknüpft, was dann wiederum lange dauert, wieder weg zu trainieren. Und weil der Border nicht nur schnell lernt, was er tun soll. Sondern eben auch schnell jede Menge Quatsch. In Idgies Fall sogar am liebsten Quatsch. Ruck-zuck hatte sie schon als Junghund raus, wie sie die Türen öffnet. Das ist praktisch, wenn du mit den Einkäufen nach Hause kommst und unpraktisch, wenn du eine vielbefahrene Hauptstraße vor der Haustür hast. Das coole an Idgie (und von vielen anderen Border Collies) ist, dass sie wirklich tiefenentspannt neben mir auf der Couch liegt, aber beim Wort „arbeiten“ sofort parat steht und 100, nein 180, Prozent gibt. Ben sieht das mit dem Arbeiten und Lernen übrigens völlig konträr: er findet Arbeit nämlich doof, und sein Tag könnte aus Kuscheln, Schlafen und vor allem Fressen bestehen – weswegen der Schäfer auch keine Verwendung für ihn hatte und er über eine Tierschutzorganisation vermittelt wurde.

Einmal Border Collie, immer Border Collie – Vorteile der Rasse

Ich bin der Rasse hoffnungslos verfallen und sicher nicht objektiv, was Border Collies angeht. In der Tat liegen für mich die großen Vorteile des Border Collies in seiner Intelligenz und seiner Reaktionsschnelligkeit. Und dass meine Hunde in nahezu allen Lebenslagen meine treuen Begleiter sind. Sie lassen sich auch in einem vollbesetzten Restaurant nicht aus der Ruhe bringen und tolerieren es auch, wenn ihnen wildfremde Menschen spontan auf dem Kopf rumtätscheln.

Schattenseiten im Border-Leben

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Border Collie sich auch zum Problemhund entwickeln kann. Der Border Collie reagiert schnell auf optische und akustische Reize. Da ist es dann egal, ob das ein Schaf oder ein Reh ist, was vor dem Hund wegrennt. Es gilt also, an der Impulskontrolle zu arbeiten. Die akustische Reizbarkeit führt dazu, dass der Hund sehr lärmempfindlich reagieren kann, zum Beispiel auf Feuerwerk, den Bodenstaubsauger oder das Telefonklingeln. Und der Border hat nur einen „Ein“-Knopf, der Abschaltknopf fehlt ihm. So ist es ja gewollt: Der Hund soll notfalls über seine Belastungsgrenze beim Arbeiten hinaus gehen, bis der Job erledigt ist. Das Wichtigste, was der kleine Border im ersten Jahr lernen muss, ist Ruhe zu geben und auch im späteren Leben ist die Gratwanderung zwischen Über- und Unterforderung oftmals sehr schmal. Ein überforderter Border neigt zur Hysterie, der unterforderte sucht sich seinen Job selbst und fängt an, Schatten oder die Kinder der Familie zu hüten. Natürlich braucht der Border Collie eine Aufgabe, eine Arbeit, aber er ist definitiv kein Hund, den man 24/7 bespaßen muss, sondern der wie alle Hunde ausreichend viel schlafen sollte. Stereotype Beschäftigungsarten, wie Bällchenwerfen, sind für den Border Collie absolut tabu, da er schnell zum Balljunkie wird. Border Collies sind sehr sensibel, sodass in der Erziehung zwar Konsequenz gefragt ist, aber nicht zu viel Härte. Ben wird schon einen Zentimeter kleiner, wenn man ihn nur etwas streng anschaut.

Ein zweites weites Feld sind verschiedene Erbkrankheiten. Diese können durch entsprechende Gentests, Untersuchungen und Zuchtauswahl minimiert werden. Ein großes Problem stellt die Epilepsie dar, von der sehr viele Border Collies betroffen sind. Die Medizinische Kleintierklinik der LMU München hat dazu eine Studie durchgeführt. 

Für wen ist der Border Collie der ideale Hund?

In erster Linie ist der Border Collie ein Hund für Schäfer, dafür wurde er ursprünglich gezüchtet. Seine Schnelligkeit macht ihn zum idealen Partner im Agi, seine Klugheit zum begnadeten Trickser, sein Will-to-Please zum idealen Begleiter in nahezu allen Hundesportarten. Ein totaler Couchpotato solltest du also nicht sein, wenn du dir einen Border zulegen willst. Du solltest dir ebenfalls im Klaren darüber sein, dass der Border Collie ein sehr anspruchsvoller Hund ist, der kaum Fehler verzeiht und klare Führung braucht. Wenn du kein Vieh hast, solltest du nicht auf die Idee kommen, eine Hüteausbildung quasi zum Spaß für den Hund anzufangen (die ist nämlich kein Spaß für die Schafe!).

Wer schreibt denn hier?

Mein Name ist Barbara, und ich habe lange Jahre als Journalistin gearbeitet, bin mittlerweile aber als selbstständige Texterin unterwegs. Seit Ende 2016 lebe ich mit Mann und Hunden in der Normandie. 

Seit Anfang 2013 bin ich die Partnerin der Border-Collie-Hündin Idgie. Sie stammt aus einer VdH-Zucht. Im Winter 2016 kam noch Ben dazu, ein Border von einer französisch-belgischen Notorganisation. Beide Hunde sind großartig – und obwohl sie beide der gleichen Rasse angehören, sind sie ziemlich unterschiedlich, was das Leben mit ihnen immer wieder spannend macht. 

Auf meiner Webseite www.chiennormandie.de gebe ich Urlaubern mit Hunden Tipps für ihren Aufenthalt in der Normandie. Das fängt bei den Hundestränden an und geht über Sightseeing bis hin zu tollen Wanderungen. Außerdem biete ich eigene Veranstaltungen und Fotoshootings an. Klick doch mal rein!

Bis Bald, eure Lychee mit Gastbloggerin!

PS: Die Bilder im Beitrag sind alle von Barbara Homolka / chiennormandie.de

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