Herzlich Willkommen!
Ich bin kein grundsätzlicher Befürworter der Kastration, genauso wenig bin ich ein Gegner. Ob man einen Hund kastrieren lassen sollte hängt von sehr vielen Faktoren ab. Oft muss gemeinsam mit einem Tierarzt und einem Hundetrainer entschieden werden.
Klar ist: Eine Kastration ohne medizinische Indikation ist GEGEN das Tierschutzgesetz.
Doch darum soll es heute gar nicht gehen. Ich möchte viel mehr aufklären, welche Kastrationsmöglichkeiten man heutzutage hat, weil ich oft das Gefühl habe, dass Tierärzte hier nicht über alles aufklären oder aufgrund von mangelndem Material auch gar nicht alles anbieten. Das ist absolut in Ordnung, aber es gibt mehr als nur einen einzigen Weg.
So läuft die Kastration bei einer Hündin ab
Da ich selbst eine Hündin habe, starte ich mal damit, wie diese Kastration sehr oft durchgeführt wird:
- In der Regel wird die Bauchregion mit einem Skalpellschnitt geöffnet.
- Die Gebärmutterhörner werden verschoben, die Eierstöcke dann abgebunden und nacheinander abgeschnitten.
- Die Gebärmutter kommt zurück an den eigentlichen Platz und die OP-Stelle wird mit nicht resorbierenden Fäden vernäht.
- Üblicherweise wird der gesamte Uterus mit entfernt.
Erfahre mehr über die Stille Läufigkeit
So läuft die Kastration beim Rüden ab
Bei Rüden läuft das ganze so ab:
- Man rasiert den Intimbereich und desinfiziert ihn (selbstverständlich wird auch bei der Hündin steril gearbeitet)
- Man schiebt den Hoden vor den Hodensack und öffnet dann die Haut mit einem Skalpell
- Nach der Freilegung des Hodens mit Samenstrang wird dieser abgebunden und der Hoden abgetrennt
- Der Samenstrang wird wieder frei gegeben und die Wunde vernäht
Welche Möglichkeiten gibt es noch?
Bei großen Eingriffen wie diesen ist natürlich auch der Heilungsprozess recht langwierig. Vor allem bei Hündinnen fällt mir das immer wieder auf. Dabei gibt es mittlerweile auch eine minimalinvasive Kastration.
Dieser Eingriff wird als Schlüssellochoperation bezeichnet. Dabei werden nur kleinste Schnitte gemacht um zum betroffenen Bereich einen Zugang zu bekommen. Dieses Kastrationsverfahren ist sehr risikoarm. In Fachbereichen nennt man diese Methode übrigens endoskopische Kastration.
Interessierten empfehle ich das Buch „Kastration und Verhalten beim Hund“ (einfach klicken)
Was ich in Zukunft machen würde
Nachdem bei Lychee ja leider ein zweiter Eingriff nötig war weil sie versprengte Eierstöcke hatte, wurde die endoskopische Methode auch aus anderen Gründen gewählt. Ich war damals ehrlich gesagt ziemlich überrascht, dass Lychee gleich nach der OP mit mir aus der Klinik raus spaziert ist und auch in den Tagen danach kaum Schmerzen gezeigt hat. Natürlich habe ich sie dennoch geschont, aber die Kastration in dieser Form war für sie viel einfacher.
Ich würde, wenn man die finanziellen Mittel hat und eine Klinik oder ein Tierarzt in der Nähe diese Form der Kastration anbietet, jedenfalls zu dieser Art der Kastration greifen. Ich habe gemerkt wie Lychee nach der klassischen Kastration gelitten hat und dieser Eingriff war viel einfacher für sie.
Dennoch möchte ich erneut daran hinweisen, dass ich eine Kastration nicht einfach so empfehle! Dies ist schlichtweg verboten! Dies gilt übrigens sowohl für den Tierarzt, als auch den Halter.
Wenn du dir unsicher bist, ob du deinen Hund kastrieren lassen solltest, suche bitte einen Tierarzt auf der dich hier wirklich gut berät und besprich das mit einem Hundetrainer, der sich bestenfalls auch noch sehr gut mit Verhalten auskennt.
Denn: Eine Kastration hat Auswirkung auf den Hormonhaushalt, Verhalten, uvm.
Dieses Coaching eignet sich auch für eine Beratung rund um Kastration JA oder NEIN
Tierische Grüße,
Dein Coach für Mensch&Tier,
Laura mit Lychee & Kiwi