Herzlich Willkommen!
*Dieser Blogpost wurde aus Lychee’s Sicht geschrieben
Frauchen wird öfter mal gefragt, wie unser Maulkorbtraining aussieht. Das könnt ihr nun hier erfahren.
Eines noch vorweg: Ja, Assistenzhunde sind in Österreich von der Maulkorbpflicht befreit. Aber 1. bin ich noch kein staatlich geprüfter Assistenzhund und 2. sind wir ja auch mal in anderen Ländern unterwegs wo vielleicht selbst ein Assistenzhund einen Maulkorb tragen muss.
Bevor wir das Maulkorbtraining begonnen haben, haben wir uns erst einen anfertigen lassen da Frauchen wollte, dass er perfekt sitzt. Das ausmessen geht eigentlich ganz einfach – hier könnt ihr dazu mehr lesen.
Bevor Frauchen mir den Maulkorb gezeigt hat, hat sie sich durch ein Buch – welches sich mit dem Thema „Medical Training“ beschäftigt – geblättert. Dort steht, dass man den Hund an die „enge“ eines Maulkorbs gewöhnen kann, indem man ihn einen Joghurtbecher auslecken lässt. Das haben wir aber nicht gemacht.
Bevor wir euch nun unser „Step-by-Step Maulkorbtraining“ erklären wir noch etwas:
Wir sind absichtlich „langsam“ vorgegangen. Nur so hat ein Hund ziemlich sicher keine schlechten Erfahrungen mit einem Maulkorb und wird auch kein Problem damit haben, ihn zu tragen.
Erster Schritt:
Als erstes ging es darum, dass ich mich selbstständig dem Maulkorb nähere. Dafür wurde ich mit Markerwort + Leckerlie belohnt (ja wir arbeiten mit Markerwort; mehr dazu in einem anderen Blogpost).
Nachdem ich das recht schnell verstanden hatte ging es darum, dass ich meinen Kopf zumindest ganz ein wenig von alleine reinstecke. Auch dafür bekam ich dann eine Belohnung.
Irgendwann sollte ich den Kopf dann so weit als möglich von alleine reinstecken – dafür bekam ich dann die Belohnung durch den Maulkorb. Die Öffnung vorne am Maulkorb ist nämlich in unserem Fall extra so groß, dass Frauchen das Leckerlie durchschieben kann.
Zweiter Schritt:
Nun ging es darum, dass ich meinen Kopf so lange als möglich im Maulkorb drin lassen. Von den ersten Schritten zu diesem Schritt vergingen sicherlich 3 Wochen.
Für diesen Schritt hat Frauchen extra Leberwurst in einer Tube vorbereitet. Ziel war nämlich, dass ich mein Köpfchen drin lasse, ein wenig Leberwurst bekomme und noch bevor ich meinen Kopf aus dem Maulkorb rausgetan hab gab es wieder Leberwurst.
Hier haben wir dann auch das Kommando „Ausziehen“ eingeführt welches dafür stand, dass ich den Kopf raustun darf.
Das Problem war: nach einigen Tagen hat mich die Leberwurst nicht mehr motiviert und der Anblick des Maulkorbes auch nicht.
Frauchen hat dann zurückgeschraubt und nur mehr alle 3 Tage den Maulkorb rausgeholt. Und anstatt Leberwurst gab es Leckerlies. Ab dann ging es wieder vorran. Trotzdem vergingen nochmal circa 3 Wochen bis zum nächsten Schritt.
Dritter Schritt:
Nun hat Frauchen beziehungsweise ihre Assistenz oder ihre Mama begonnen, die Bänder an der Seite zu bewegen. Zuerst nur eines, dann das andere, und irgendwann beide gleichzeitig. Auch hier vergingen einige Tage!
Und dann haben sie den Maulkorb mal zugehalten. Zuerst nur kurz, und dann immer länger.
Nun waren wir endlich so weit: wir konnten den Maulkorb schließen!
Vierter Schritt:
Frauchen hat mir am Bett – da wo wir immer Maulkorbtraining gemacht haben – den Maulkorb geschlossen. Und mich belohnt.
Irgendwann hat sie angefangen mein Lieblingskommando abzufragen. Als auch das funktionierte, setzte sie sich mit mir auf den Boden und wir haben dort trainiert.
Dann kam der Ball ins Spiel. Denn ich sollte – während ich den Maulkorb drauf hatte – Spaß haben.
Bei diesem Stand sind wir aktuell!
Als nächstes würden wir das ganze gerne draußen trainieren, müssen aber noch warten bis ich nicht mehr läufig bin.
Letzter Schritt:
Ich soll mich mit Maulkorb normal bewegen können. Also auch das Fuß gehen sollte klappen. Wir werden fleißig weiter trainieren!
Seit wir den Maulkorb nun haben sind ungefähr zwei Monate vergangen und ihr seht ja, wo ich aktuell stehe 🙂
Bitte macht euren Hunden bezüglich des Maulkorbs keinen Stress. Nur so werden sie auch wirklich nie Angst vor diesem Ding haben. Und ihr könnt euren Hund dann auch dorthin mitnehmen, wo Maulkorbpflicht herrscht.
Eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum Nachhören findest Du hier
Tierische Grüße,
Dein Coach für Mensch & Tier,
Laura mit Lychee & Kiwi