Herzlich Willkommen!

Ich höre immer wieder „Ich möchte auch so gerne Hundetrainer:in werden und mit Hunden arbeiten“ und möchte dazu einfach einmal ganz unverschämt meine Meinung mit euch teilen, denn ich bin ganz ehrlich: Mit den Hunden meiner Kunden arbeite ich so gut wie nie.

Veraltete Methoden

Das erste was mir als Hundetrainerin sehr oft begegnet sind Menschen, die bereits bei vielen Hundeschulen waren und jegliche Hoffnung verloren haben. Das ist mit ein Grund, warum ich mich selbst eher als Coach für Mensch&Tier bezeichne und nicht unbedingt als klassische Hundetrainerin.

Ganz oft erzählen mir die Hundebesitzer:innen zunächst von Methoden die bisher angewendet wurden und die sind nicht immer unbedingt schön. Da ist es dann meine Aufgabe als Trainerin / Coach erst einmal aufzuklären. Veraltete und unwirksame Methoden zu durchbrechen, kann oft mehrere Einheiten dauern. Und da habe ich mit dem Hund oft gar nicht so viel zu tun. Ich zeige lediglich den Menschen, wie sie es am eigenen Hund anders machen können und sie setzen dann um.
Das war Beispiel Nummer 1, wo ich nicht wirklich viel mit den Hunden selbst arbeite.

Die Bedürfnisse

Diese Methoden sind übrigens oft auch nicht immer schön für den Hund – egal welchen Hund. Und selbst wenn mit dem Hund bisher extrem nett gearbeitet wurde heißt das nicht, dass die Bedürfnisse vom Hund im Vordergrund gelegen sind.
Viele Menschen die zu mir kommen erzählen mir davon, was sie alles mit ihrem Hund unternehmen. Und die ersten Fragen die ich in der Regel stelle ist: Möchte der Hund das wirklich? Hat er überhaupt ausreichend Ruhephasen?

Jedenfalls vergisst man ganz oft auf die Bedürfnisse des Hundes, sowie auf die eigenen Bedürfnisse. Viele meiner Kunden erarbeiten zunächst eine Bedürfnisliste – sowohl für den Hund als auch den Menschen. Und dann schauen wir, wie wir alle Bedürfnisse in den Alltag integrieren können.

Manchmal muss man als Mensch aber auch Abstriche machen, denn zu viele Unternehmungen mit dem Hund können dazu führen, dass der Hund nicht mehr lernen kann und eventuell ständig unter Strom steht.

Lerne in dieser Podcastfolge mehr zum Thema Ruhephasen im Alltag:

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Erklärung für den Menschen

Ich muss also, genauso wie jeder gute Hundetrainer und jede gute Hundetrainerin, individuell auf den Menschen eingehen. Der eine braucht detailliertere Erklärungen, der andere weniger detaillierte Erklärungen.
Einige brauchen nur eine einzige Einheit, wiederum andere 10 Einheiten. Es gibt nicht DEN einen Weg.

Was es aber dennoch gibt ist: Gewaltfrei!
Kein Lebewesen hat es verdient Gewalt ausgesetzt zu sein.

Ich gebe meinen Teams auch immer mit, dass sie nichts machen müssen, wo sie sich nicht wohl fühlen oder das Gefühl haben, dass ihr Hund das nicht mag. Man darf NEIN sagen. Solange man dabei freundlich bleibt 😉
Ich sags selbst immer: Viele Wege führen nach Rom! Aber: Keiner von ihnen muss Leinenruck, Anschreien, Raumdenken oder sonst irgendetwas beinhalten.

Nicht alle sind wie wir

Wir müssen uns letztendlich leider auch damit abfinden, dass wir nicht jeden Menschen ändern können. Wichtig ist aber – und diese Message geht vor allem an Kolleg:innen von mir – dass man niemals vergessen sollte, dass Hundehalter:innen in der Regel nicht solch einen fachlichen Background haben wie wir.

Wir müssen den Menschen alles so leicht und verständlich als möglich erklären. Sonst sind sie überfordert und verlieren schnell Das Ziel aus den Augen.

Außerdem brauchen die üblichen Hundehalter:innen keine top funktionierenden Sportskanonen zu Hause, sie wollen oft auch auf gar keine Wettbewerbe oder ähnliches. Sie denken viel kleiner und wollen in der Regel nur einen entspannten Alltag gemeinsam mit ihrem Hund.
Da ist es auch meine Aufgabe, diesen Alltag zu ermöglichen. Und das so kleinschrittig, dass es auch wirklich möglich wird.
Natürlich arbeite ich mit Lychee mal schneller als ein klassischer Hundehalter / eine klassische Hundehalterin, aber dennoch gehe ich im Training niemals vor mir selbst aus, denn ich war auch damals als Hundehalter:in oft schneller als andere beim umsetzen.

Ich möchte hier einfach nur aufzeigen, dass wir Hundetrainer:innen viel mehr mit den Menschen arbeiten als mit den Hunden. In 10 Trainings habe ich vielleicht 1x den Hund meiner Kunden mit Leine wirklich in der Hand! Das ist extrem wenig und auch normal so, denn ich bin nicht der Hundebesitzer / die Hundebesitzerin und ich kann dem Menschen noch so viel vorzeigen: Selbst umsetzen ist noch einmal etwas ganz anderes.

Tierische Grüße,
Dein Coach für Mensch&Tier,
Laura mit Lychee & Kiwi

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