Herzlich Willkommen!

Heute startet hier eine neue Blogreihe. Eine mit Rasseportraits!
Wir starten heute mit einem Gastbeitrag von Ananda-Dogs zur Rasse: Großpudel, oder doch Königspudel?
(FCI-Gruppe 9, Sektion 2, Standard-Nr. 172).

Wie heissen die denn jetzt!? Großpudel oder Königspudel, oder sind das nochmal zwei verschiedene Größen oder wie?

Zuerst die Terminologie: früher wurden die agilen und sensiblen Jagdhunde „Königspudel“ genannt, da sie am Französischen Hof gehalten wurden. Groß- und Königspudel sind also das Gleiche. 

Das Adlige tragen sie immer noch irgendwie in den Genen

Wo ein Pudel auftaucht, zieht er die Aufmerksamkeit auf sich. Ob es an der manchmal unglaublichen Frisur liegt, am grazilen, leichtfüßigen Gang oder der sehr höflichen Freundlichkeit den Menschen gegenüber. 

Ich, pedi Matthies, Halterin von Galgomix-Omihund, „Neli“ und Großpudelline, „Locke“ (5 Jahre alt) werde immer auf Locke angesprochen. 

Allerdings lautet die Frage meistens: „Ist das ein Labradoodle?“ 
Meine Antwort ist dann immer: „Nein, das ist NUR ein Großpudel!“ 
Woraufhin ich verdutzte Gesichter sehe. 
„Also ein Königspudel!?“ 
„Ja, allerdings ist Locke ein kleiner Großpudel – also quasi ein Prinzessinnenpudel.“
Völlige Verständnislosigkeit schaut mich an. 
(Meistens. Es gibt ja auch viele die sich auskennen!)
Na, und dann haben wir die schönste Konversation am Start.
Na, und dann haben wir die schönste Konversation am Start.

„..die haaren doch auch nicht, oder?“

Richtig, Pudel haaren nicht. Natürlich verlieren sie hier und da mal ein Haar, aber das bleibt meist in den Locken hängen. Apropos Locken: eine „old school“ Pudeldame hat zu mir gesagt „richtig gepflegte Pudel haben keine Locken!“  Oha, da ist meine Locke aber ganz schön ungepflegt! ;    – nicht!)
Obwohl in Pudelkreisen immer viel Bohei um die Frisur und die Fellpflege, oder das „Grooming“ gemacht wird, hält sich das Ganze im Rahmen. Wenn man natürlich einen Pudel mit Oldschooll-Friese haben möchte, steht das nochmal auf einem ganz anderen Blatt.

Unsere Locke wird alle 5 bis 6 Wochen von mir geschoren. Je nach Saison lasse ich das Fell länger oder kürzer. Unter dem Bauch lasse ich es von Herbst bis Frühjahr recht lang, das schneide ich dann mit der Scheere. 
Natürlich muss man sich ein bisschen geschickt anstellen und sich beim gesamten Vorgang des Scherens konzentrieren, damit es dem Hund dabei gut geht. Ist das Vertrauen erstmal flöten, kann die Frisur zur Prozedur werden. 

Bei Locke und mir haben sich zwei Arten von Grooming eingeschliffen: einmal scheren am ganzen Körper und eimal mit der Schere das Gesicht und die Pfoten frei stellen. Dabei wird auch gebürstet und die Haare aus den Ohren heraus gezogen.
Hier wieder sagen die Oldschool-Pudelexperten, dass ein Pudelohr nackt wie ein Babypopo sein soll. Das habe ich am Anfang so gemacht, mit dem Resultat, dass Locke ständig ein entzündetes Ohr hatte. Daher habe ich die Strategie geändert und ziehe nur noch die langen Ohrhaare vorsichtig aus dem Ohr heraus. 

„…ja, und bei Regen, Matsch und Schnee?“

Es gilt zu beachten, dass sich die Pudelwolle in der Natur wie ein Schwamm verhält. Bei Regen und Schnee bringt der Pudel eine Menge Wasser mit in die Wohnung und es dauert bis Pudel wieder trocken ist. Die Anschaffung eines „Bademantels“ und eines starken, leisen Föns ist empfehlenswert. 
So langsam kann ich auch verstehen, wenn Pudel bei Mistwetter mit diesen komischen Ganzkörperregenanzügen zu sehen sind. Wir haben so einen Anzug zwar nicht im Repertoire, aber ich kann sie verstehen…

Die Kombi Pudel und Schnee ist auch interessant. Irgendwie bilden sich ruckzuck Schneeballen an den Beinen, die dann zuhause entfernt werden müssen. Hierbei hat sich der Trick bewährt, auch die Wolle an den Beinen mit Pfotenbalsam einzucremen. Man wird erfinderisch…
Aber Füße trocknen, bürsten etc. ist natürlich auch Beziehungsarbeit. Wir mischen ein bisschen Spiel hinein und ein bisschen Geschmuse und schon ist das eine schöne, angenehme Sache.

Überhaupt: Beziehung

Pudel binden sich stark an ihren Menschen. Das habe ich schon in der Kindheit mit unseren Familienpudeln gesehen. Mit uns Kindern war immer viel gutmütiges Remmidemmi und inniges Schmusen angesagt, aber meine Mutter, die die sich eben am meisten gekümmert hat, war der Augenstern unserer Pudel. Wo meine Mutter war, waren die Pudel.
Heute habe ich meinen eigenen Augenstern. Locke ist quasi ein Addendum meiner Selbst. Sie möchte immer mit, und macht es mit ihrem fröhlichen Wesen immer zu einem Erfolg wenn sie mit bei Freunden ist, oder zu einem geschäftlichen Termin mitkommt.

Jagdtrieb

Die innige Bindung ist auch ein „Werkzeug“ um mit dem Jagdtrieb umzugehen. Dieser ist bei den schlauen Lockenhunden nicht zu unterschätzen. Vögel haben es ihnen besonders angetan. Aber gegen einen flotten Sprint hinter dem Hasen hinterher sind sie auch nicht abgeneigt. 
Locke geht ganz gerne mal ihrer Passion nach, obwohl ich das mit viel Aufwand unterbinde, umlenke etc.. Aber Pudel sind halt echt flott und lieben einen guten Jagdsprint. Genau so schnell sind sie aber wieder da! Gottseidank!

Ursprünglich wurden Pudel für die Entenjagd, also für das Aufstöbern und den Aport nach dem Schuss gezüchtet. Insgesamt ist der Pudel daher für alle jagdlichen Abfolgen ausgestattet. Auch Hetzen liegt im nah. Früher wurde der Pudel in der FCI-Gruppe 8 geführt: zusammen mit den anderen Apportier-, Stöber- und Wasserhunden.

Unterschätze niemals einen Pudel

Einen Hund mit weichem, lockigen Fell, dass sich nicht stellen kann (Kamm) sollte man nicht unterschätzen. Viele Großpudel sind mit ordentlichem Schutztrieb ausgestattet und behaupten sich neben Schnauzer und Schäferhund im sogenannten Hundesport. Das Gerücht, dass Pudel dem Wolf genetisch näher sind, als andere Hunderassen hält sich.
Allerdings sind Pudel ganz anders zu behandeln als Schnauzer oder Schäferhunde: sie brauchen eine „weiche Hand“ und vertragen es gar nicht gut, „angeschnauzt“ oder ruppig gemaßregelt zu werden. 
Ausserdem sollte man sich wirklich seiner Kommunikation mit diesen schlauen Hunden bewusst sein. Ein Canide auf Augenhöhe mit dem Homo sapiens? Manchmal schon fast. Jedenfalls hatten schlaue Menschen wie der Philosoph Arthur Schopenhauer,  Thomas Mann oder John Steinbeck einen Pudel. Die Schläue der Pudel prädestiniert sie für anspruchsvolle Aufgaben als Servicedog oder Blindenhund. Wie bei allen intelligenten Hunderassen sollte man solche Hunde fördern und fordern, sonst werden sie bestenfalls komisch. 

Ja, und komisch sind sie auch noch.

Pudel haben nicht selten den Schalk im Nacken, besonders wenn sie ihren Anlagen entsprechend gehalten werden. Sie lieben das Spiel mit ihrem Menschen, auch noch im hohen Alter und freuen sich wirklich über einen sensiblen, anspruchsvollen und humorigen Umgang.
Der Einsatz den ein Pudel verlangt, wie Fellpflege und Beschäftigung, wird demjenigen der sie einbringt tausendfach mit einem liebenden Blick aus den treuen, sanften und wissenden Augen vergütet.  Die Belohnung, einen zauberhaft nach Schlaf duftenden, warmen, angeschmiegten Pudel neben sich auf der Feierabendcouch zu haben ist unbezahlbar. Die Freude mit SEINEM leichtfüßigen, agilen Pudelhund zu spielen unbändig. 

Schau doch bei Ananda-Dogs vorbei!

Tierische Grüße,
Dein Coach für Mensch&Tier,
Laura mit Lychee & Kiwi

PS: Die Bilder im Beitrag sind von Pedi Matthies.

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